Freckmeyer

Bereits 1258 verpfändet der Graf Heinrich von Oldenburg die Vogtei über dieses Ganzerbe, heute 74 ha groß, das Kapitel und den Dekan in Wildeshausen.

1525 gibt Frederik Meyger 2 Malter Roggen an Wildeshausen. 1545 bestätigt, der päpstliche Notarius Johannes Meyer alias Minteweden ein Schatzverzeichnis der Alexanderkirche zu Wildeshausen. Dieser Geistliche dürfte von Freckmeyers Stelle stammen; später wurde er Pfarrer der Kirche in Westerstede bei Wardenburg, die aber schon bald infolge der Reformation zugunsten Wardenburgs einging.

Um 1750 bestanden die gutsherrlichen Gefälle in 2 Malter, 2 Scheffel Roggen, l Feistschwein von 100 Pfund und 5 Talern für Abrahams Kuh. An das Amtshaus in Vechta waren zu liefern 9 Schilling Herbstschat, l/3 Herbstrind, l Mairind, 2 Taler für den Torfdienst, Wagendienst mit 2 Pferden und l Münsterfuhr.

In de Mitte der 80er Jahre wurde bei dem Einebenen eines Hügels eine Grabstätte mit Knochenresten, Asche, Urnen, einem Steinbeil und mehreren Spinnwirteln offen gelegt. Die Jugend der benachbarten Schulen bestaunten damals diese Stätte als ein „Germanengrab", während ein Knecht des Hofes wegen der Menge der angehäuften Feldsteine, die mit gebrannten Ton verklebt waren, zunächst meinte, daß hier ein Schmied gewohnt hätte, der eine feste Unterlage für seinen schweren Amboß habe schaffen wollen. Als dann das Steinbeil und die Urnen zutage kamen, änderte auch er sein Ansicht und meinte nun auch, daß es ein Germanengrab sein könnte.

Ein Germanengrab war es, Steinbeil und Urnen erhärten es, daß zu einer Zeit als der König David auf Erden weilte, auch hier schon Kultur herrschte.

1498 ist Johan Meyger der Betreuer dieser Stelle, sein Sohn Meyer Frederick besamt 1545 12 Maltersaat Roggen und hat 84 Stück Großvieh und 60 Schafe; auf 210 Goldgulden (etwa 85.000 Mark in heutiger Währung) ist die mit hohen Abgaben belastete Stelle geschätzt.

Freckmeyer-Stenkhoff

Im 30jährigen Kriege hat der Besitzer Johan Meier um seinen Besitz gekämpft, am Rande des „groten Hofs" lag ein sumpfiger Grund, darin legte er eine kleine „Festung", brand- und angriffssicher an; dahin brachte er Frau und Kinder, seine Wertsachen und auch Lebensmittel, wenn die „Kriegsdromete" durch das Dorf hallte. Diese kleinen Festungen nannte man „Lehms" oder „Leims", sie waren von außen mit einer dicken Schicht Lehm bekleidet, damit sie nicht Feuer fingen. Als man später den Grund ebnete, fand man dort planmäßig eingelassene Eichenpfähle, die am oberen Ende angebrannt waren; die Wiese heiß noch bis auf den heutigen Tag „Laims Wiske",

In Cappeln gab es sechs Bauernstellen, die alle den Namen Meyer trugen, in Mintewede allein zwei,. Was Wunder, wenn das Volk da unterschied; so nannte es diesen Hof Frerkmeyer nach dem Vornamen Frederik, und dieser Name sollte wiederkommen, aber Frerkmeyer und nicht Freckmeyer. In Mintewede hieß der Hof auch einfach „de Meyerhof'. Das kommt auch im folgenden „Däunken" zum Vorschein; Der Bekannte Pingstvaogel (Pirol, Viezbohnenvaogel, auch Wiegelvaogel genannt) besitzt ja den schönen eigenartigen Ruf, den man in L. deutet: „Wi sünd rike Lüe!", worauf dann das Weibchen antwortet: „Schitt uck!" In Minterwedde ruft das Männchen : „AI Lü plant Vietsbohnen!" und das Weibchen folgt dann: „Meyers noch nich!".

Frerich Meyer, der 1696 die Stelle antrat (seine Mutter war eine Talke von der Eweßlage in Schwege), hatte 10 Kinder, drei der Söhne wurden Geistlicher: Heinrich starb 1754 als Pastor von Lindern, Joseph 1758 als Pastor von Emstek und Dechant des Kreises Cloppenburg (er gab auch 300 Taler, um die „grote Wiske" zu roden und in Stand zu setzten) und Friedrich der 1753 als Kaplan in Cloppenburg starb.

Ihr jüngster Bruder Jakob heiratet die C. M. Strotmann vom Nachbarshofe und wohnte in Meyers Heuerhause; deren Sohn Johan, 1753 geboren, meist „Jakob sien Jan" genannt, hatte von der Großmutter Talent und Tatkraft geerbt; er war zuerst ein Hollandgänger, dann ein Buisgänger und zuletzt Schiffer auf weiter Fahrt, der häufig „ünner dei Sünne" durchgekommen ist (den Äquator passiert hat), der dann, als Napoleon die Kontinentalsperre verhängte, ein gewiegter und erfolgreicher Schmuggler wurde und dem gewaltigen Korsen arg in Handwerk fuschte.

1826 traute die einzige Tochter Margaretha Elisabeth Frerkmeyer den Johann Heinrich Ording aus Märschendorf, der sich aber Frerkmeyer nannte; deren Enkelin Maria Theresia heiratete den Wilhelm Stenkhoff, dessen hohen Verdienste um die Landwirtschaft anlässlich seines Todes (1928) in der Münsterländischen Tageszeitung gewürdigt wurden.

Möge die nachweisbar 15. Generation im Sinne der Voreltern die Stelle weiter betreuen!

Status animarum von 1703
Name Alter
Johan Meyer senior pater fam. 79
Talcke uxor 67
Frerich junior viduus pater fam. 43
Johan Meyer filius 7
Hendrich filius 6
Chatarina filia 2
Herme senoris filius 37
Johan filius 33
Jacob filius 28
Jurgen filius 25
Werncke filius 20
Chatrina Margreta famula 21
Maria famula 18
Status animarum von 1703
Name Alter
Lucke vidua mater fam. 52
Margreta filia 28
Lucke filia 26
Hendrich filius 9
Status animarum von 1703
Name Alter
in Schaffstall
Talcke filia 24
Christina filia 21

 

Status animarum von 1703
Name Alter
Leibzucht
Johan Luckman pater fam. 49
Vencke uxor 37
Herme filius 12
Dierich filius 9
Margreta filia 7

 

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