Suding

Sudings Halberbe, heute 55 ha groß, war eigenhörig an Gut Bretberg. Es ist bereits 1727 freigekauft worden.

1498 bewohnt die Stelle Hinrick tor Sudende (Sud-ende), 1538 Borchardt thor Sudenn und 1568 heißt er Borchardt Sudinck. Der Name weist auf die südliche Lage im Dorfe hin, er befindet sich ja am Süd-ende der Bauerschaft. Die Wortbildung Suding ist, wie bei Oesterling, eine falsche, Suding wäre die Sippe des Sude; einen Vornamen Sude gab es aber nicht, bei der Wortbildung hat man noch an die südliche Lage des Hofes gedacht.

Am Sonntag vor Margarethen 1568 freit Wernecke Berding von Berdings Stelle in Märschendorf auf Sudings Stelle in Tenstedt; er verspricht dem Gutsherrn, alle Gefälle in Vechtaer Maß anstatt wie bisher in Cloppenburger Maß zu liefern. Der Scheffel war kleiner als der Vechtaer.

Bis 1830 läuft das Blut noch einmal über die weibliche Seite, und 1788 begründen Joan Dirk Henrich Suden/Maria Angela Haglage die 12. nachweisbare Generation.

Nur in den Jahren 1568 - 1580 taucht der Name Suding auf, von da ab bis 1830 finde ich nur die Namensform Suden, sie ist die richtigere. Offenbar hatten die Leute damals die falsche Bildung des Namens gemerkt und merzten den Fehler wieder aus. Im 19. Jahrhundert erschien er wieder. Möge das 20. Jahrhundert ihn wieder verbessern.

Die Lehrerfamilien Suden in Tenstedt und Sevelten stammen von der Stelle ab.

Diese vier Ganzerben und die fünf Halberben waren die ursprünglichen Besitzer von den ganzen Bauerschaft; die Stellen selbst werden 3 - 4000 Jahre bestanden haben, ihnen gehörte die ganze Bauerschaft. Eine Vermehrung der Feuerstellen lag nicht in ihrem Interesse, und sie werden sich dagegen gewehrt haben. Aber schließlich zwangen die Verhältnisse sie, hier eine Ausnahme eintreten zu lassen. Sie mussten einen „Loopjungen" der die laufenden Bauerschaftssachen besorgte, einen Fronen (Burgvaogt) haben, da gestatteten sie einen ihrer abgehenden Söhne, eine Eignerei zu gründen, später Stratmann; noch mussten sie einen Schmied in ihrer Mitte haben, wahrscheinlich war es Habe, noch war ein „Tepe" (Viehhirte) nötig, der das freiumherlaufende Vieh etwas im Auge behielt, der wohnte natürlich am besten weit hinten in der Mark, Strohmann wird es gewesen sein. So entstanden die Kötterstellen; wann, das lässt sich kaum sagen, zwischen 1400 und 1600 werden sie gegründet sein. Klein fingen sie an, konnten aber nach und nach Besitz und Ansehen vergrößern, wurden später in der Mark als ein Viertelerbe mitberücksichtigt und haben sich heute zu schönen Höfen entwickelt, so weit sie noch vorhanden sind.

Status animarum von 1703
Name Alter
Werncke Suden pater fam. 37
Dorothia uxor 32
Gerdt filius 16
Aleit filia 14
Anna Elisabeth filia 12
Elsche filia 10
Anna Maria filia 8
Tobias filius 4
Gerdt Suden senior 80
Status animarum von 1703
Name Alter
in Backhuß
Johan Meyer pater fam. 59
Gerdrut uxor 38
Johan filius 18
Gerdrut filia 14
Status animarum von 1703
Name Alter
Margarita vidua mater fam. 64
Johan filius 22
Talcke filia 28
Margarita filia 24