Ostendorf
Das 91 ha große Ganzerbe trägt seinen Namen von der Lage im Osten der Bauerschaft Bokel. 1460 ist Diderick to Ostendorpe Ratmann der Kirche zu Cappeln. 1538 rauben ihm die rohen Landsknechte „enen siden Speckes, noch en wagen, Bodderen , ahn kleder unde vel anderes for 28 1/2 Daler", etwas später andere Soldateska „negen schaepe, speck und anderes for 6 Daler", noch später ein dritter Trupp 20 Malter Hafer, Schafe usw. für 21 Taler.
Zweimal läuft das Blut über die Frauenseite, das letzte Mal heiratet Maria Helena Gertrud Ostendorf den Georg Quatmann; heute im Besitze von Quatmann-Darenkamp. Pächter waren Lamping von Dingel, der später Tepen Stelle erwarb, dann Josef Spille und jetzt Hannover, 1842 wurde die Stelle vom Gutsherrn (Gut Dinklage) frei verkauft.
Status animarum von 1703 |
Name |
Alter |
Hindrich Ostendorf viduus pater fam. |
62 |
Otto filius |
28 |
Wilcke filius |
26 |
Talcke filia |
22 |
Wilcke filius |
16 |
Jürgen Rolff filius |
14 |
Werncke filius |
11 |
Johan Hendrich filius |
9 |
Herme filius |
5 |
Status animarum von 1703 |
Name |
Alter |
Herme Ostendorf pater fam. |
59 |
Anna uxor |
46 |
Wilke filius |
20 |
Anna Margrete filia |
11 |
Talcke filia |
16 |
Elisabet filia |
8 |
Status animarum von 1703 |
Name |
Alter |
Hendrich Heßlenfelt pater fam. |
48 |
Gesche uxor |
30 |
Anna Margreta filia |
10 |
Gesche filia |
5 |
Alle sechs Ganzerbenstellen haben sich gehalten, sie liegen alle im fruchtbaren Lößgebiet. Nur bei zweien hatte auch der Name Bestand; der kann aber ja wiederkommen, besonders dann, wenn auch das Blut erhalten ist. Bei der Durcheinander-Heirat in den letzten 300 Jahren besteht hierfür nicht nur die Möglichkeit, nein die Wahrscheinlichkeit, die Aufstellung einer Ahnentafel wird es ja ans Licht bringen.