Cappeln-Dingel

Die fünf alten Ganzerbenstellen liegen alle im fruchtbaren Lößgebiet; nur der nördliche Teil dieser Bauerschaft (Dingel, Tepe im Moor) leitet zum Cloppenburger Geestsandgebiet über.

Der Name Cappeln kam erst, als die Kapelle dort errichtet wurde, der Name ist also jungen Datums. In der lateinisch abgefassten Urkunde des Jahres 1159 wird er Cappeln genannt; der Lateiner hat ja kein „K"; aber schon 1208 erscheint Kappelen, u. es dürfte allmählich an der Zeit sein, den Namen, „deutsch" zu schreiben, also Kappein, wie es andere Gemeinden gleichen Namens schon seit langem gemacht haben.

Die Bauerschaft Cappeln hat aber schon lange vor der christlichen Zeit bestanden und damals doch auch einen Namen gehabt. Aber welchen? Keine Spur eines älteren Namens findet man. Auch ist es auffällig, dass die Ganzerben so weit auseinander liegen, das ist bei den alten Erbstellen der anderen Bauerschaften nicht der Fall, die haben ausgesprochene Drubbellage.

Der Name Dingel ist alt, er bedeutet „Thing-loa", das ist Versammlungs- oder Gerichtsplatz. Dingel hat keine alten Erbstellen, war also in vorchristlicher Zeit nicht besiedelt. Der Desum, der ja auch ein ähnlicher Platz größeren Ausmaße war, war auch nicht besiedelt.

Im Nachfolgenden bringe ich nun die 20 Stellen, die 1750 Eigenbesitz hatten, also nicht die Heuerleute und auch nicht alle die, welche ihren Eigenbesitz erst nach 1750 erwarben. Eine spätere Arbeit möge diese Lücke ausfüllen. Natürlich kann es nicht im Rahmen dieser Arbeit liegen, die ganze wechselvolle Geschichte dieser Stellen zu bringen, nur einige „Rosinen" mögen herausgenommen werden.

Nach Pagenstert (Kammergüter) hatte Cappeln-Dingel 1750: fünf Ganzerbenstellen, vier Pferdekötter, einen Brinkkötter, sechs Hußler, drei Dienstinhaberstellen (Kaplanei, Küsterei und Schule). Diese Feststellung der Erbqualität machte der einflussreiche Vogt Georg Schade in Bokel. Geschichtlich war sie kaum begründet, wie die nachfolgenden Ausführungen zeigen werden.